Unter silbernem Schildhaupt, darin zwischen zwei schräg nach außen gelegten beblätterten grünen Ähren ein rotes Doppelkreuz mit verkürztem oberen Arm, in Rot ein silberner Perlenkranz, ein goldenes Ammonshorn umschließend.

Begründung:

Bedersdorf, urkundlich 1030 als „Beterstorf" (1270 Betersdorf. 1271 Bedestorfund Bedirstorf, 1276 Betherstorf und 1286 Bedrestorf, später auch Battrestorf, Baderstorfund Betterstorf) erstmalig genannt, gehörte seit der Herausbildung der Territorien zum Herzogtum Lothringen. Verwaltungsmäßig gehörte es innerhalb des Deutschen Bellistums (Bailliage d'Allemagne) mit Sitz zunächst in Busendorf, ab 1300 in Wallerfangen und ab 1698 in Saargemünd zur Herrschaft (Seigneurie) bzw. Amt (Prevöte) Berus, ab 1705 Busendorf. Die Herrschaft Berus übte auch die Hochgerichtsbarkeit aus. Mit dem Zufall Lothringens 1766 an Frankreich kam auch Bedersdorf territorial zur Französischen Krone. Auf die bis 1766 dauernde jahrhundertelange staatsrechtliche Zugehörigkeit von Bedersdorf zum Herzogtum Lothringen weist das Doppelkreuz im Ortswappen hin. Dieses sogenannte „Lothringer Kreuz" war neben dem herzoglichen Stammwappen - im goldenen Schild ein mit drei gestümmelten silbernen Adlern (alerions) belegter roter Schrägbalken - zum eigentlichen Wahrzeichen Lothringens geworden; es wurde beispielsweise auf den Grenzsteinen um sein Territorium als Hoheitszeichen angebracht und hing auch an der Perlenkette um den Hals des Wappenhelmes.

Dieser „Pater noster" oder „Chapelet" genannte Perlenhalsband darf jedoch nicht verwechselt werden mit dem silbernen Perlenkranz im Ortswappen! Bedersdorf ist ein altes Kirchdorf. Wahrscheinlich bestand hier schon um das Jahr 1000 ein Kirchlein. Urkundlich wird erst 1241 ein Pfarrer in Bedersdorf genannt und 1244 wird das Patronatsrecht dem Kloster St. Matthias bei Trier geschenkt. Diese alte Kirche war zwar dem hl. Maximin geweiht, doch nach dem Visitationsprotokoll von 1743 hatte die am 11. Oktober 1718 neu konsekrierte Kirche nun als Patronin die hl. Margaretha - daneben den hl. Wendalin und den hl. Eligius. 1732 wurde die heutige Pfarrkirche erbaut und 1776 erweitert. Die hl. Margaretha von Antiochien starb um 300 n. Chr. den Märtyrinnentod und trägt als Siegeszeichen ihres Martyriums den Perlenkranz.

Das goldene Ammonshorn (Ammonit) im Ortswappen weist auf die landschaftliche Lage von Bedersdorf auf der Schichtstufe des oberen Muschelkalks des Saargaues hin. Diese Muschelkalkformation, die aus einem Meer entstand, das sich vor 250 Millionen Jahren (im Trias) bildete, enthält neben vielfältigen anderen Fauna-Versteinerungen auch als ein Leitfossil den dargestellten Ammoniten.

Die beiden grünen Ähren im Schildhauptstehen schließlich ergänzend für den dörflichen Charakter von Bedersdorf mit seiner seit alters her landwirtschaftlich geprägten Flur im ländlichen Saargau.

Die Farben Gold, Rot und Silber im Ortswappen sind dem oben beschriebenen herzoglichen Stammwappen der Lothringer entlehnt.

Literatur:

Johann Klein: Dörfer auf dem Muschelkalk, Wiebeiskirchen 1970 Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, Band 2, Saarbrücken 1977

Entwurf und Ausführung:

Horst Kohler, Erfweiler-Ehlingen, Westhofer Weg 9, 66399 Mandelbachtal

 

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